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Sighignola

Ticino, «arriviamo»! Eine Gruppe von 14 treuen Tessiner Wanderer scheute das frühe Aufstehen und den längeren Anfahrtsweg ins Tessin nicht, um in diesem Kanton unerforschte Wanderwege zu beschreiten, wozu unser Markus Schuler uns erneut, zum Ausklang der Saison, einlud. Durch den neu eröffneten Gotthard-Basis Tunnel erreichten wir das wolkenlose, sonnige Tessin und Lugano. Weiter mit Zug und Bus nach Arogno 607m. Um uns auf den bevorstehenden steilen Aufstieg vorzubereiten, genossen wir den «Hallo wach» Kaffee in der Locanda La Pignatta. Stöcke montieren, tief durchschnaufen und «avanti». Das Dorf hinter uns lassend erklommen wir die Höhen und sahen unter uns Campione d’Italia. Durch tiefes Laub gehend strebten wir der Alpe di Pugerna entgegen. Der Wald zeigt sich in seinem schönsten bunten und farbigen Herbstkleid. An einigen Wegstellen musste man jedoch den sicheren Tritt im Laub suchen. Sofern wir freie Sicht hatten, genossen wir jedoch die Szene mit einem klaren Weitblick. Nach einer kurzen Pause hiess es: Weiter! Über uns sahen wir bald das Ziel, aber um dorthin zu gelangen, mussten noch einige Höhenmeter vernichtet werden. Bevor wir den Gipfel erreichten, sahen wir noch den verrosteten Mast der Bergbahn stehen, die nie fertig gebaut wurde. Weiter über die Grenze nach Italien.
Dann: Wald auf, und der fantastische 360° Blick wurde frei. Der Name «Balcone d’Italia» ist voll berechtigt, die Aussicht auf den San Salvatore etc. und den Damm von Melide im Vordergrund und das Monte Rosa Massiv und die Vogesen im Hintergrund, was will man noch mehr. Da sind die vergossenen Schweissperlen im Aufstieg schnell vergessen. Nach dem stärkenden Snack und der Besichtigung der Kapelle auf der Sighignola (1314 m) nahmen wir den Abstieg unter die Sohlen. In z.T. steilen Gelände und laubbedeckten Wegen ging es buchstäblich bergab. Nur nicht ausrutschen im Laub, das Gelände ist steil abfallend! Über die Alpe Bovisio führte uns der Weg zurück nach Arogno.
In der Locanda, die extra für uns geöffnet hatte, nahmen wir zum Zmittag-Zvieri eine Portion hausgemachter Steinpilz-Ravioli zu uns, begleitet mit einem obligaten Glas Merlot del Ticino. Bald musste sich die zufriedene Gesellschaft jedoch auf die Heimreise machen. In Brugg angekommen waren wir uns alle einig: Es war «fantastico», Ticino, wir kommen wieder! Markus, herzlichen Dank für die erneute Organisation dieser inzwischen traditionellen ‘marsch55’ Tour.
Bis bald!
Daniela Suter
Fotos: Verena Keller und Gabriela von Atzigen