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Stockhorn (BE)

Um 5:50 morgens versammelte Markus Schuler seine Schäfchen Daniela Suter, Pralhad Kulkarni, Peter Hägler und Urs Suter um sich, um uns zur Tour auf das Stockhorn zu begrüssen. Spätestens jetzt wurde allen klar, dass wir nicht den direkten Weg zum Gipfel wählen werden. Doch mehr der Reihe nach. Die SBB/BLS brachte uns über Olten nach Bern und Toffen, wo wir in den Bus wechselten, der uns auf den Gurnigel, Wasserscheide, führte. Bereits die Fahrt über die sich hinaufschlängelnde Strasse, entlang majestätischer Berner Höfe, sattgrüner Wiesen, waren steter Blicke in die Umgebung wert. Auf dem Gurnigel hiess es: Schuhe schnüren, Sonnenschutz einreiben und Hüte auf. Der erste Anstieg führte uns zwischen dem Gantrisch und der Nüneneflue zum Leiterepass 1904m. Bereits hier erahnten wir dass diese Route es bezüglich Rundsicht in sich haben werde. Ein weiter Ausblick Richtung NNO ins Mittelland waren für die Schweisstropfen mehr als Belohnung.

Der Pass eröffnete uns einen Ausblick in eine ganz andere Richtung, nämlich die zu den Ausläufern der Berner Alpen und die Berge der Westschweiz. Es folgte ein leichter Abstieg zum Chessel und der Wanne 1750m, dann der Gegenaufstieg südlich der Chrummfadeflue hoch zum Homadsattel 1960m. Dieser Weg war mit Schotter versetzt, so dass der Tritt gesucht werden musste. Der Wettergott meinte es mit uns bestens, war es doch warm, jedoch sorgten einzelne Wolken für eine willkommene Kühlung vor dem direkten Sonnenschein. Jetzt hoch zur Homad 2076m. Und nun die Rundsicht einfach nur geniessen. Zwar war die Sicht ein wenig diesig, dies tat dem wundervollen 360° Panorama jedoch keinen Abbruch. Das ganze Vor-, Alpen-Panorama, der Jura und die Innerschweizer Berge, alle auf dem Tablett serviert. Eindrücklich. Schroffe Bergzacken, grüne Alpwiesen, dunkelblaue Seen, Alphütten, weidendes Vieh, blühende Alpflora, es mangelte wirklich an nichts. Doch nun hiess es sich auf den Weg zu konzentrieren, nahmen wir doch die Traversierung zur Möntschelespitz und anschliessen über d’Chatz u Mus den Abstieg zur Obere Walalp 1713m in Angriff. Der Weg war schön angelegt, zeitweilig jedoch steil und rutschig.

Auf der Walalp hielten wir unsere Mittagsrast. Stärkung war vor dem Aufstieg zum Stockhorn Gipfel angesagt. Besonders Flüssigkeit tanken war nötig. Zur Verdauung nahmen wir den ersten Aufstieg zur Baachegg unter die Sohlen. Die Steilheit des Weges liess kein Hemd trocken. Da angekommen bogen wir rechts ab und lernten kennen was es heisst Treppen zu gehen. Über unzählige Tritte näherten wir uns der Flanke des Stockhorns. Diese umrundeten wir und gelangten so auf den Schlussaufstieg auf der Rückseite des Felsens zum Gipfel Stockhorn auf 2190m. Kreuzten wir zuvor auf der ganzen Tour ein paar wenige Wanderer, fühlten wir uns hier auf diesem Abschnitt wie auf einer Gebirgsautobahn.

Viele Touristen wählten die Seilbahn bis zur Mittelstation und erklommen den letzten Teil zum Gipfel zu Fuss. Mit was für Sohlen, das war jedoch manchmal mit Kopfschütteln zu beobachten. Auf dem Gipfel war einmal mehr Rundblick geniessen angesagt und das Strandbad von Thun fixieren mit der Vorstellung, dort ins kühle Nass zu springen. Als Ersatz musste dann halt ein kühles Panasché im Bergrestaurant herhalten. Jetzt noch ein kleines High Light: durch den Berg hindurch zur Aussichtsplattform. Festen Boden verlassen, mit einem Schritt über die Felswand hinaustreten, dies ein krönender Abschluss unserer Tour. Die Seilbahn brachte uns zur Mittelstation Chrindli und anschliessen in Etappe zwei nach Erlenbach im Simmental. Zwei weitere Tests standen und bevor: je ein Spurt zum Umsteigen in Spiez und Olten, um unsere Anschlüsse zu sichern. Auch hier waren wir erfolgreich! Somit verabschiedete sich eine zufriedene, voller Eindrücke gesättigte Wanderschar um 18:00 Uhr am Bahnhof Brugg mit einhelliger Meinung: Lieber Markus, herzlichen Dank für die sehr schöne Wanderung, auf ein anderes Mal.
Urs Suter
Bilder: Daniela Suter